Digitale Angriffe sind heutzutage ein authentischer Insolvenzgrund – auch für deutsche mittelständische Unternehmen. Während Maschinenstillstand oder Lieferengpässe früher als die größten Bedrohungen galten, kann heute bereits ein einziger Ransomware-Angriff ein Unternehmen wirtschaftlich lahmlegen.
11/09/2025 Insolvenz
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Faktoren Cyberattacken so gefährlich machen, wie daraus eine Insolvenz entstehen kann und welche konkreten Maßnahmen Geschäftsführer ergreifen sollten, um ihre Firma zu schützen.
Cyberkriminalität ist heute keine Seltenheit mehr. Die Angriffe erfolgen professionell und werden oft von international organisierten Gruppen durchgeführt.
Dabei sind nicht nur Konzerne, sondern gezielt auch mittelständische Unternehmen das Ziel, da sie häufig über weniger ausgereifte Abwehrmechanismen verfügen. Das Problem: Schon ein einziger Vorfall kann Verträge brechen, Lieferketten stoppen und Vertrauen zerstören.
In den letzten Jahren haben mehrere deutsche Unternehmen Insolvenz anmelden müssen, nachdem sie Opfer eines Cyberangriffs wurden:
Die Lehre: Auch etablierte Marktführer sind nicht gegen die Folgen eines einzigen erfolgreichen Angriffs gefeit.
Die Systeme eines Unternehmens werden verschlüsselt und sind ohne Schlüssel nicht nutzbar. Selbst nach Zahlung bleibt das Risiko weiterer Forderungen oder Folgeschäden.
Angriffe setzen beim Menschen an. E-Mails oder Anrufe täuschen Dringlichkeit vor, um Zugangsdaten zu erlangen.
Fehlkonfigurationen, veraltete Software oder schwache Zugriffsrechte führen zum Abfluss sensibler Informationen. Solche Leaks sind teuer und juristisch riskant.
Ein erfolgreicher Angriff verursacht direkte Kosten: IT-Forensik, Wiederherstellung, Stillstand, mögliches Lösegeld.
Hinzu kommen indirekte Kosten: Vertragsstrafen, entgangene Aufträge, Kundenabwanderung. Langfristig drohen Imageverlust, teure Neuanschaffungen und höhere Versicherungsprämien.
Für viele Mittelständler übersteigen solche Summen schnell die verfügbaren Liquiditätsreserven.
Bei personenbezogenen Daten drohen Bußgelder nach DSGVO. Betroffene Kunden und Partner können Schadenersatz verlangen.
Auch die Organhaftung der Geschäftsführung rückt in den Fokus, insbesondere mit der Umsetzung der NIS-2-Richtlinie, die ab 2025 strengere Anforderungen an IT-Sicherheit und Meldepflichten festlegt.
Die Kombination aus technischen Lücken und menschlicher Unachtsamkeit macht selbst robuste Unternehmen angreifbar.
Cyberangriffe sind längst kein reines IT-Problem mehr. Sie bedrohen direkt die wirtschaftliche Existenz von Unternehmen und können im schlimmsten Fall in die Insolvenz führen.
Die jüngsten Insolvenzen deutscher Mittelständler zeigen: Ein einziger Angriff kann genügen, um jahrzehntelange Arbeit zunichtezumachen. Wer rechtzeitig in Prävention, Backups und klare Notfallpläne investiert, schützt nicht nur seine Systeme, sondern die Zukunft seines Unternehmens.