Sanierungsinstrument Auktion: Liquidität durch Teilverwertung sichern

Sanierungsinstrument Auktion: Liquidität durch Teilverwertung sichern

In wirtschaftlichen Schieflagen sind Unternehmen nicht zwangsläufig von einer Insolvenz betroffen. Oft lassen sich Liquiditätsengpässe durch gezielte Maßnahmen überbrücken. Ein vielfach unterschätzter Hebel ist hier die professionelle Verwertung nicht betriebsnotwendiger Vermögenswerte durch Industrieauktionen.


08/07/2025     Auktionen

 

Der vorliegende Artikel erläutert, wie durch eine gezielte Teilverwertung kurzfristig Finanzspielräume geschaffen werden können, ohne den Betrieb zu gefährden.

 

Welche Vermögenswerte kommen für eine Teilverwertung infrage?

In nahezu jedem Unternehmen gibt es betriebliches Anlage- oder Umlaufvermögen, das nicht voll ausgelastet oder entbehrlich ist:

  • Maschinen, die nur noch saisonal genutzt werden
  • Reserveanlagen und doppelt vorhandene Geräte
  • Altbestände im Lager oder Rohmaterialien
  • Büro- oder Fahrzeugequipment, das nicht mehr wirtschaftlich ist

Die gezielte Identifikation solcher Positionen ist der erste Schritt, um Verwertungspotenzial zu heben – ohne operative Abläufe zu stören.

 

Nicht nur bei Insolvenz oder Restrukturierung: Warum Auktionen für Liquidität sorgen können

Industrieauktionen bieten eine transparente, rechtssichere und marktorientierte Verwertungslösung. Besonders vorteilhaft sind dabei:

  • Schnelle Zahlungsabwicklung: Kaufpreis wird meist innerhalb weniger Tage nach Zuschlag fällig
  • Internationale Reichweite: Über digitale Auktionsplattformen erreicht man Käufer weltweit
  • Professionelle Wertermittlung: Gutachter schätzen realistische Marktpreise ein
  • Effiziente Organisation: Logistik, Abwicklung und Kommunikation werden vom Auktionator übernommen

Fazit: Auktionen ermöglichen kurzfristige Erlöse bei minimalem organisatorischem Aufwand.

 

Teilverwertung statt Totalverkauf: Liquidität erhalten, Handlungsfähigkeit bewahren

Gerade in Sanierungssituationen ist es entscheidend, nicht alle Werte auf einmal zu verkaufen. Eine gezielte Teilverwertung hilft, nur dort zu liquidieren, wo es sinnvoll ist – das operative Kerngeschäft bleibt erhalten.

Beispielhafte Vorgehensweise:

  1. Bestandsaufnahme des Anlagevermögens
  2. Identifikation nicht betriebsnotwendiger Assets
  3. Bewertung und Marktanalyse durch unabhängige Gutachter
  4. Vorbereitung und Durchführung der Auktion
  5. Reinvestition oder Nutzung der Erlöse für laufende Kosten

So kann Liquidität generiert werden, ohne die Substanz des Unternehmens zu schädigen.

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Auktion im Sanierungsprozess?

Je früher, desto besser. Wer frühzeitig aktiv wird, hat mehr Auswahl, bessere Marktchancen und höhere Erlöse. Typische Zeitpunkte für eine Auktion:

  • Vor Einleitung eines Insolvenzverfahrens (zur Insolvenzvermeidung)
  • Im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens
  • Während eines laufenden Insolvenzplanverfahrens
  • Als flankierende Maßnahme zur Unternehmenssanierung

Wichtig: Die Einbindung eines erfahrenen Auktionators und eines Gutachters ist unerlässlich, um rechtliche und wirtschaftliche Risiken zu vermeiden.

 

Auktionen im Kontext des Insolvenzrechts: Sanierungsinstrument mit Potenzial

Die aktuelle Insolvenzordnung (InsO) sieht mehrere Wege vor, um Unternehmen zu sanieren und geordnete Verfahren einzuleiten. Die Teilverwertung von Vermögenswerten über Auktionen kann dabei ein wirkungsvolles Sanierungsinstrument darstellen – sowohl im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung als auch innerhalb eines strukturierten Insolvenzplanverfahrens.

Insbesondere in der Eigenverwaltung oder bei einer geplanten Umwandlung des Geschäftsbetriebs stellen Auktionserlöse eine effektive Methode zur Deckung laufender Kosten und zur Befriedigung von Gläubigern dar. Für Gesellschafter und Schuldner bedeutet dies eine weitere Erleichterung der Sanierung, ohne direkt in ein vollständiges Insolvenzverfahren übergehen zu müssen.

Professionell begleitete Auktionen leisten einen wichtigen Beitrag zur Restrukturierung und zur effektiven Nutzung der im Insolvenzrecht vorgesehenen Sanierungsinstrumente.

 

Vorteile für Gläubiger und Investoren

Nicht nur Unternehmen profitieren von dieser Vorgehensweise – auch Gläubiger, Banken und Investoren sehen in der Auktion einen strukturierten, transparenten Verwertungsprozess mit planbaren Erlösen. Dadurch steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Restrukturierung oder Fortführung.

 

Fazit: Auktionen sind mehr als nur "Abverkauf"

In der Krise kann die Verwertung von Maschinen und Anlagen durch professionelle Auktionen ein strategisches Sanierungsinstrument sein. Entscheidend ist, frühzeitig zu handeln, gezielt Assets auszuwählen und den Prozess professionell zu begleiten.

Auktionen sichern nicht nur kurzfristige Liquidität, sondern stärken auch das Vertrauen von Gläubigern und Partnern – und schaffen damit die Grundlage für einen erfolgreichen Turnaround.