Der Kauf gebrauchter Maschinen über Auktionen ist für viele Unternehmen eine attraktive Chance, hochwertige Anlagen deutlich unter Neupreis zu erwerben. Doch die Finanzierung ist komplexer als beim klassischen Kauf.
25/09/2025 Auktionen
Der endgültige Zuschlagspreis ist ungewiss, die Fristen zur Zahlung sind kurz und Banken verlangen verlässliche Sicherheiten. Wer hier unvorbereitet agiert, riskiert den Ausschluss aus dem Bietverfahren oder teure Zwischenlösungen. Mit den richtigen Finanzierungsmodellen – von Bridge Loans über Bietkredite bis zu Fair-Market-Value Leasing – können Sie sich handlungsfähig halten und Liquidität genau im entscheidenden Moment bereitstellen.
Im Gegensatz zum Direktkauf steht bei Auktionen der Endpreis erst im Moment des Zuschlags fest. Das bringt drei Probleme mit sich:
Wer hier nicht vorbereitet ist, scheitert nicht am Preis, sondern an der Finanzierung.
Ein Bridge Loan ist eine kurzfristige Kreditlinie, die genau für die Phase zwischen Zuschlag und endgültiger Finanzierung gedacht ist. Die Laufzeit beträgt nur wenige Wochen bis Monate. Nach Zuschlag wird der Betrag sofort bereitgestellt und später in einen klassischen Maschinenkredit oder Leasingvertrag überführt.
Beispiel: Ein Metallbetrieb ersteigert eine Laserschneidanlage für 250.000 €. Die Zahlung ist binnen 7 Tagen fällig. Über einen Bridge Loan wird die Summe fristgerecht abgeführt, nach vier Wochen erfolgt die Ablösung durch ein Leasingmodell mit fünf Jahren Laufzeit.
Der Bietkredit funktioniert wie ein vorab genehmigter Kreditrahmen. Er wird nur dann abgerufen, wenn der Bieter den Zuschlag erhält. Gleichzeitig deckt er die Stellung der notwendigen Sicherheitsleistung ab.
Das Modell eignet sich insbesondere für Zwangs- und Insolvenzauktionen, wo die Bietsicherheit zwingend hinterlegt werden muss.
Dieses Modell ist besonders relevant für Unternehmen, die Maschinen längerfristig nutzen wollen. Hier orientiert sich die Finanzierung am aktuellen Marktwert der Maschine. Die Vorteile: flexible Laufzeiten, Restwerte nach realistischen Marktbedingungen und eine Finanzierung bis zu 100 % des Zuschlags.
Auch ältere Maschinen – oft bis zu 15 oder 20 Jahren – können akzeptiert werden, was klassische Banken häufig ausschließen.
Unternehmen können auch den eigenen Maschinenpark nutzen, um den Kauf neuer Objekte zu finanzieren. Beim Sale-and-Lease-Back werden vorhandene Anlagen verkauft und sofort zurückgeleast. Die Liquidität steht sofort zur Verfügung, während der Betrieb ohne Unterbrechung weiterläuft. Gerade in Krisensituationen oder bei Insolvenzverfahren ist dies oft die einzige bankenunabhängige Lösung.
Kein Finanzierer arbeitet ohne Sicherheiten. Typisch sind:
Fall 1: Ein Bauunternehmen benötigt kurzfristig zwei Radlader. Die Geräte werden über eine Auktion für zusammen 180.000 € erworben. Ein Bietkredit stellt die Zahlung sofort sicher. Im Nachgang wird die Finanzierung über ein Fair-Market-Value Leasing mit 60 Monaten Laufzeit geregelt.
Fall 2: Ein produzierender Betrieb in Restrukturierung nutzt Sale-and-Lease-Back. Mit dem Verkauf und Rückleasing von fünf Bestandsmaschinen werden 500.000 € freigesetzt. Das Kapital dient zur Finanzierung von Auktionskäufen, ohne die Liquidität im Tagesgeschäft zu belasten.
Auktionskäufe von Maschinen bieten enorme Chancen, erfordern aber eine präzise Finanzierungsstrategie. Wer auf klassische Bankprodukte setzt, gerät durch unsichere Zuschlagspreise und kurze Fristen schnell ins Straucheln. Mit Bridge Loans, Bietkrediten, Fair-Market-Value Leasing und Sale-and-Lease-Back lassen sich diese Hürden überwinden. Entscheidend sind ein aktuelles Wertgutachten, eine vorab gesicherte Bürgschaft und die Wahl eines Anbieters, der gebrauchte Auktionsgüter als Sicherheit akzeptiert. So schaffen Sie Planungssicherheit – und sichern sich den entscheidenden Vorsprung beim Bieten.